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Fashion Change

Meine Einschätzung zum Thema: Nachhaltige Mode

Save the planet - dieser Slogan ziert die Werbetafeln der Stadt, man liest es in jeder Zeitschrift und das Thema Nachhaltigkeit ist so präsent, das selbst der/die Ottonormalverbraucher/in sich schuldigt fühlt, wenn er oder sie dann doch mal den Einwegbecher für den Kaffee verwenden. Nachhaltigkeit und die Welt retten ist ein Trend geworden - ein sehr guter Trend, sei es der Umstieg vom Flugzeug auf den Zug oder die Unverpackt Shops, welche wie Weizenähren aus dem Boden schießen.

Diese Nachhaltigkeitswelle reißt auch die Fashion Industrie mit sich und das aus einem sehr guten Grund, die Modeindustrie ist der zweitgrößte Umweltverschmutzer auf der Welt (davor kommt nur die Ölindustrie). Wir konsumieren viel und vor allem gerne. Um ein paar Fakten zu nennen: in den letzten 15 Jahren hat sich die Textilproduktion verdoppelt, Dinge werden statistisch schneller weggeworfen, weniger als 1% der Materialien er aussortierten Kleidungsstücke können wieder recycelt werden und die Liste könnte noch lange so weiter gehen.

Step by Step

Es wird aber nicht stillschweigend zugeschaut, nein der Markt ist da. In den letzten Jahren ist die Fair/Sustainable Fashion Branche gewachsen und man verbindet mit diesem Wort keine Hanf-Latschen und Leinensäcke mehr - nein es ist mittlerweile Fashion. Auch große Brands wie Esprit, Selected Femme, Weekday etc. setzen sich mittlerweile mit dem Thema auseinander und produzieren Teile ihrer Kollektionen nachhaltig, sei es die klassische Jeans, Lederjacken aus Abfallprodukten oder das wohl bekannte “save the planet”-Shirt. Dass diese Produktion der Großen Fashionplayer nicht in der Art und Weise nachhaltig sind wie die Herstellung eines kleinen indie Fair/Sustainable Fashion Labels ist klar, eine Jahrelange gut funktionierende Arbeitskette zu verändern ist nicht ganz so einfach und auch nicht ganz so günstig. Aber funktioniert das? Ist es dann wirklich in Ordnung eine Firma zu unterstützen die nur zu 5% nachhaltig ist?

Ganz einfach: Angebot und Nachfrage

Wirtschaft wird und wurde schon immer von einem gelenkt: Angebot und Nachfrage. Wer den Markt also verändern kann? - der Kunde - WIR. Was sich natürlich schon verändert hat, dass die großen Riesen auf diesen “Trend” aufmerksam werden und darauf reagieren. Nun steht man vor einem Scheideweg: Möglichkeit A: ich unterstütze die großen Firmen in ihrer Sustainable Fashion Line und pumpe natürlich auch Geld in ein Unternehmen das nicht zu 100% nachhaltig ist, wiederum gebe vielleicht den Anreiz dafür, dass die Brand bemerkt “hey die Leute nehmen diese nachhaltige Linie an, man macht noch mehr in dieser Richtung” und so kann step by step auch ein großes Fashion Label dahin bewegen sich noch mehr damit auseinander zu setzen. ODER Möglichkeit B: man kauf nur noch bei kleinen nachhaltigen Brands ein (oder eben auch secondhand) und unterstützt die nachhaltigen Versuche der großen Firmen nicht, daraus kann jedoch auch resultieren, dass solche “Versuche” gar nicht mehr unternommen werden.

Meine derzeitige Einschätzung

Mein Eindruck in den letzten Monaten zu diesem Thema war: man hat sich darüber Gedanken gemacht und die ersten Schritte in eine nachhaltige Fashion Zukunft gewagt. Nachhaltigkeit ist von der Verknüpfung mit Öko und zotteligen Hippies zu einem Qualitätsmerkmal geworden. Das was früher von Luxusmarken geprägt wurde: zeitlos, klassisch und eine hochwertige Qualität, wird mittlerweile vor allem mit nachhaltigen Brands verbunden (mit dem unterschied, dass dabei der höhere Preis in die Umwelt und an die Arbeiter geht). Ab dem Moment wenn Nachhaltigkeit das neue Luxus wird, ein Luxus bei dem weniger mehr ist und man nicht mehr auf Masse kauft bzw. einfach nur besitzt, hat Sustainable Fashion eine Chance in jede Phaser der Fashionindustrie Fuß zu fassen, zum Wohle unserer Gesundheit und der Umwelt. Dabei muss man sich aber auch als Konsument seiner eigenen Verantwortung bewusst sein. Das bedeutet nicht dass man nun von 100% Fastfashion auf 100% Slowfashion umsteigen muss, sondern sich und sein Konsumverhalten zu hinterfragen und ein Bewusstsein zu schaffen wie man mit Mode umgehen sollte. Ich persönlich finde es auch super in Ordnung eine Brand wie Esprit in ihrem Versuch der Nachhaltigkeit zu unterstützen mit der Hoffnung, dass immer mehr Produkte in deren Sortiment diesem Standart gerecht werden. Wir befinden uns derzeit am Anfang einer Veränderung, diese geht langsam voran aber wenn sie dafür nachhaltig nachhaltig bestehen bleibt und wir uns unserer Verantwortung bewusst werden, kann daraus etwas großes entstehen.

Quelle: Maxwell - Scott

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